Vaclav Madrach: Körper und Landschaft
Zur Ausstellungseröffnung
am Freitag, 3. September 2010
um 20:00 Uhr auf der Meyerhofdiele
möchten wir Sie,
Ihre Angehörigen und Freunde,
sehr herzlich einladen.
Einführende Worte: Irmhild Guthardt
Musikalische Umrahmung:
Heinrich Meyer
Klavier
Felix Mendelssohn Bartholdy Lied ohne Worte
Anton Dvorak Moldau-Thema: Bauernhochzeit
Frederic Chopin Fantasie Impromptu
Geöffnet: Sa. 15-18 Uhr
So. 11-13 Uhr u. 15-18 Uhr
oder nach Vereinbarung
unter Tel. 04263/8551
Geboren bin ich in Kladno, einer Industriestadt un­weit von Prag,
Die Stahlfabrik produzierte täglich Unmengen an blauen, grünen, roten, gelben und violetten Rauch,
es waren die ersten Farben, die mich fasziniert haben.
In meiner musikalischen.Familie gab es ein Klavier und viereinhalb Geigen.
Die halbe Geige durfte ich als sechsjähriger erst mal bedienen und so fiedel­te ich mich durch die ganze Schulzeit.
Mit neunzehn gründete ich meine eigene Band und wir spielten öffentlich alles nach, was damals Beatles und co. in den Äther geschickt hatten, bevor ich dann nach einem Jahr zu Militärdienst eingezogen wurde, wo ich auf Grund meiner mu­sischen Kenntnisse in der Küche gelandet bin.
Nach dem Prager Frühling 1968 verließ ich meine Heimat und kam durch Bekannte nach Nord­deutschland. Ich fing an zu malen, zunächst durch Worpswede inspiriert, malte ich den hohen Him­mel mit Birken am Fluss,
Die Hamme, danach die Wümme, die Wiedau und die Rodau. Ich entdeckte für mich die Nordsee, das Watt, später die Ostsee mit ihrem Steilufer und allen möglichen Farbnuancen, die See als farbiges, magisches Interim mit Naturlaunen voller Überra­schungen. Faszination Wasser.
Dabei nebenbei einige Ausstellungen in Worpswede, München, Köln, Bremen, Hamburg aber auch in Sottrum, Rotenburg oder Höperhöfen.
Bilder in den Büro­räumen der R&V Versicherung in München, Ba-denia Hamburg und in Privatbesitz.
Die Tage beginnen ziemlich banal wie immer.
Ich bin froh, wenn es mir gelingt, den Deckel des Jo­ghurts an einem Stück abzuziehen.
Überlegungen, was male ich heute, stelle ich mir nicht. Habe ich Lust, etwas anderes zu probieren, dann tue ich es.
Habe ich von einer Sache genug, wechsle ich auch mal die Malweise. So betrachte ich meine Werkstatt als einen Raum greifbarer Abenteuer.
Es freut mich ungemein, wenn es nur gelingt, einen spontanen Anblick ei­ner Wasserfläche, einen guten Himmel oder eine schöne Spiegelung zu schaffen. Die Ostsee viel­leicht mit ihrer grenzenlosen Fläche aus Fla­schengrün, Mancherleiblau und Silberglanz... Malen, gut malen, das befreit. Ich muss malen und verfolge dabei keine Absichten.
Es ist eine Sache, die aus mir heraus muss, bevor alle Uhren, inner­lich und eigentlich, abgelaufen sind. Und wenn der Tag nun wieder gut gewesen ist, lasse ich mich durch nichts täuschen, weil alles sowieso von einer langen und nervösen Hand vorbereitet ist.
Ich habe etwas geschaffen, ich habe etwas gemalt, den Rest überlasse ich dem Betrachter. Imponierende Erklärungen oder ir­gendwelche Ismen wären völlig überflüssig.
So einfach ist das.
väclav madrach
© 2010 Klencke, Höperhöfen