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Provinzkunst-Kunstprovinz
im Heimathaus Sottrum
2002 : HeimArt
2003 : Schräg und Schön
2004 : Zeichen geben
2005 : Grenzen, Übergänge, Zwischenräume
2007 : Nachbarschaften
2009 : Form Art (30x30cm)
2010 : Sottruminale
2011 : Fenster auf ........
Kunstprovinz eröffnet / Ausstellung bis Sonntag
VON ANDREA ZACHRA Rotenburger Rundschau 23.3.2011
Sottrum.
Gut gefüllt war das Sottrumer Heimathaus, als die Kulturinitiative zur Eröffnung ihrer neuesten Ausstellung bat.
21 Künstler stellen innerhalb der Kunstprovinz/ Provinzkunst-Kulturwoche, die noch bis zum Sonntag, 27. März, stattfindet,
ihre Werke zur Schau.
Organisatorin Helga Busch warb in ihrer Ansprache nicht nur für neue fördernde Mitglieder des Vereins.
Sie berichtete auch von anstehenden Projekten, die sich die Kulturschaffenden vorgenommen haben.
„Gemeinsam mit der Kirche wollen wir Leben in den Kirchturm bringen", berichtete die Hassendorferin.
Unter dem Motto Turmkultur sollen den Sommer über Literatur, Schauspiel, Musik und Kleinkunst zu sehen und zu hören sein.
Darüber hinaus wird es ein weiteres Open-Air-Kino im Eichpark geben und die Sottrumer Künstler wollen mit einer Delegation die polnische Partnergemeinde Lubasz der Samtgemeinde Sottrum besuchen.
Außerdem hat die rund 60-köpfige Theatergruppe der Kulturini eine neue Leitung gefunden und arbeitet zurzeit an neuen Stücken,
die noch in diesem Jahr aufgeführt werden sollen. Helga Busch bedankte sich bei den Unterstützern der Kunstprovinz Kulturwoche.
„Erstmals bekamen wir das Heimathaus kostenlos zur Verfügung gestellt", sagte sie.
Auch ohne die Unterstützung der Sottrumer Volksbank sei die Durchführung der Kulturwoche ungleich schwieriger.
Vorstandsvorsitzender Stefan Hunsche richtete ebenfalls Worte an die Gäste.
„Wir werden den Geldhahn auch im kommenden Jahr nicht zudrehen", versprach er.
Ein weiteres Grußwort kam von Samtgemeindebürgermeister Markus Luckhaus.
Er lobte das Engagement des Vereins und der Künstler. „Die zwölfte Kunstprovinz ist alles andere als provinziell",
bemerkte der Verwaltungschef. „Wenn man genau hinschaut, lernt man etwas über die Welt, die Menschen und nicht zuletzt über die Künstler."
Luckhaus konnte außerdem Positives verkünden: „Es laufen intensive Gespräche.
Wir hoffen, dass die Kulturinitiative noch vor den Sommerferien ein Domizil haben wird.
"Die Kulturschaffenden hatten sich schon länger ein Büro gewünscht - nach fast zweijähriger Suche zeigte sich Helga Busch erfreut über die Neuigkeiten.
Die Kunstprovinz/Provinzkunst-Ausstellung ist noch bis Sonntag, 27. März, täglich von 10 bis 18 Uhr im Heimthaus geöffnet.
Die Gäste können sich auf die unterschiedlichsten Interpretationen zum Thema „Fenster auf!" freuen.
Hymne auf den edlen Wein
Sottrum (r/az). Ein musikaliIscher Leckerbissen erwartet Besucher der Kunstprovinz/Provinzkunst-Kulturwoche
während einer Matinee am Sonntag, 27. März, ab 11 Uhr lim Sottrumer Heimathaus.
Das in der Region bestens beikannte Trio Limusin mit Ihno Tjark Folkerts (Violine), Benedikt Vermeer (Schauspiel)
und Suren Anisonyan (Violoncello) präsentiert sein neuestes Programm „In Vino Veritas".
Die Künstler befassen sich intensiv mit den mal bewusstseinserweiternden, mal aber auch gegenteiligen Wirkungen
des Rebentropfens: Höhenflüge des Geistes (E.T.A. Hoffnanns Ritter Gluck oder der phantastische Don Juan) werden
ebenso gefeiert wie die fatalen Folgen des Alkohols. Beschrieben - etwa in Kurt Tucholskys Lamento eines „älteren,
aber leicht besoffenen Herrn".
Altmeister Wilhelm Busch darf in solcher Gesellschaft natürlich nicht fehlen. Was könnte einen Abend,
der literarisch mit Carmina burana begann, besser abrunden als Schillers Ode an die Freude,
die in der Version des Trios Limusin von Beethovens Neunter ebenso „Hymne auf den edlen Wein" heißen könnte?
Die Musik des Programms steht dem Schauspiel in der Beziehung an Klasse in nichts nach:
Johann Stamitz mal virtuos glitzernde, mal romantisch verträumten Klänge sind ebenso ein Genuss wie das Duo F-Dur
van Beethovens oder Haydns Kaiserquartett in einem neuen Sinnzusammenhang.
Jedes für sich ein kleiner Geniestreich sind neun Stücke von Bach, die zusammen mit der Sprache eines
E.T.A. Hoffmanns zu einem begeisternden Erlebnis verschmelzen.
Unzensierte Kunst-Provinz
Kulturwoche in Sottrum eröffnet: Ausstellung im Heimathaus bietet Überraschungen
VON UWE DAMMANN
Sottrum. „Fenster auf" ist das Motto der KunstProvinz in Sottrum. Eines der Fenster im Seitenflügel des Heimathaus ist bei der Vernissage auf. Allerdings auch nicht so richtig. Aus dem Rahmen blickt dem Betrachter eine „glückliche Kuh", gemalt von Marlies Hübner-Klee, entgegen. Das Bild ist nur eine von vielen Überraschungen, die es auf der 12. Sottrumer KunstProvinz (Sottruminale) zu entdecken gibt. Weiter im Angebot „Kunst in Dosen", Holzskulpturen und groß- und kleinformatige Bilder von Profi- und Hobbykünstlern.
Eine Woche lang, bis zum 27. März, dreht sich in dem ehrwürdigen Heimathaus in der Ortsmitte alles um Kunst und Kultur. Die große Ausstellung mit „unzen-sierter Kunst" , so die Veranstalter von der Kulturinitiative, ist dabei nur ein Programmpunkt. Kabarett mit Volker Diefes am heutigen Sonntag, ein Kinoabend am Mittwoch und ein Abschlusskonzert am Sonntag, 27. März, 11 Uhr mit Trio Limusin erwartet weiter die Besucher.
Vor zwölf Jahren kam die rührige Kulturinitiative auf die Idee, diese besondere Ausstellung, in der Arbeiten von Profis und Laien nebeneinander zu sehen sind, zu konzipieren. Und so gleicht der Rundgang durch die Bilderschau, zusammengestellt von Kuratorin Barbara Brockmann, einem Überraschungsparcours. Hier fällt der Blick auf die großformatigen, ganz im facettenreichen Blau gehaltenen Glasbausteine von Tine Pockels, gleich dahinter auf die #Inspiration auf Wolken" von Rieke Allermann.
Ein Hauch von Apokalypse
Markus Vesper zeigt surrealistische Bilder mit einem Hauch von Apokalypse. Ein Mann schaut in den Sternenhimmel, dahinter tun sich weitere Fenster auf, in denen ein Atompilz und rauchende, schwarze Industrieschlote zu sehen sind. Ein paar Schritte weiter geht es wieder ganz gegenständlich zu, und Magda Meyer zeigt rote Mohnblumen in Acryl. In der Nähe finden sich die sehenswerten Holzskulpturen von Ragna Reusch-Klinkenberg. Vielfalt ist
Trumpf bei der KunstProvinz. Das ist so gewollt. Die große Bandbreite des künstleri- schen Schaffens der Kreativen im Ort soll hier sichtbar werden. „Und das hat wahrlich nichts mit Provinzialismus zu tun", bemerkte der Sottrumer Samtgemeindebür-germeister Markus Luckhaus dann auch mit Stolz auf die eigene „Künstlergemeinde" bei der Eröffnung.
Klar, der Name, den die Kulturinitiative der Kulturwoche gegeben hat, kokettiert mit dem Begriff des Provinziellen. Wird die Bezeichnung doch gern mit hinterwäldlerisch und kleingeistig in Verbindung gebracht. Dass solche Attribute heute völliger Quatsch sind und schon gar nicht auf eine Gemeinde im Umfeld der Kunsthochschule Ottersberg zutreffen, zeigt die Ausstellung in beeindruckender Weise.
Die Öffnungszeiten der KunstProvinz im Heimathaus sind bis zum 27. März täglich von 10 bis 18 Uhr. Das Kabarett „gegen Abnehmwahn und Diätenerhöhung" am heutigen Sonntag mit Volker Diefes mit dem Titel „Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz" beginnt um 20 Uhr.
Künstlerische Vielfalt bei der Sottruminale
KunstProvinz/ProvinzKunst-Ausstellung vom 18. bis 27. März/ Profis und Laien zeigen ihre Arbeiten
VON UWE DAMMANN
Sottrum. Die Kulturinitiative in Sottrum macht einmal mehr die „Fenster (A)uf' -und motiviert Künstler dazu, ihre Arbeiten aus dem Atelier hervorzuholen und öffentlich auszustellen. Die nächste Sottrumer KunstProvinz/ProvinzKunst oder auch Sottruminale geht in diesem Jahr vom 18. bis zum 27. März über die Bühne und steht unter dem Motto „Fenster (A)uf'.
„Wie immer gibt es unzensierte Kunst, das heißt Profikünstler und Amateure können ungehindert zeigen, was sie Kreatives zu bieten haben", sagt Peter Esche von der Sottrumer Kulturinitiative. Insgesamt beteiligen sich 23 Künstler an der Kunstprovinz-Schau, die alljährlich viele Besucher aus der gesamten Region anlockt.
Mit dabei Ragna Reusch-Klinkenberg aus Ahausen. Die Künstlerin beschnitzt von einzelnen Zahnstochern, Astgabeln bis zu Baumstämmen nahezu jedes Holz, was ihr vor das Taschenmesser oder besser die Kettensäge gerät. Dabei verändern sich thematisch nur die Formate: Im Moment sind Frauenfiguren ihr Favorit, aber das muss nicht so sein, sagt die Holzbildhauerin, die auch Auftragsarbeiten übernimmt.
Wie sie zum Schnitzen oder besser Kettensägen gekommen ist, lässt sich leicht erklären. Schon als Kind hat sie Holz mit Messern bearbeitet und Figuren entworfen -diese Leidenschaft lebt sie bis heute in ihrer Kunst aus. „Als ich auf einem Kunsthandwerkermarkt war, ist mir das Material ausgegangen, und damals habe ich nur Zahnstocher zur Verfügung gehabt. Tja, dann habe ich einfach mal angefangen, daraus Figuren zu schnitzen. Und da das ganz gut geklappt hat, mache ich das heute immer noch." Aber natürlich gibt es auch große Figuren, die sie bevorzugt aus Eichenholz fertigt. Einige Baumstämme wurden so bereits verarbeitet. Anfragen für Auftragsarbeiten können unter Telefon 04269/105051 gestellt werden.
Ebenfalls auf der Sottruminale vertreten ist die Ottersbergerin Tine Pockels. Sie malt seit ihrem 15. Lebensjahr, erst gegen-ständlich, dann abstrakt, jetzt wieder gegenständlich. Tine Pockels war als Kunsttherapeutin tätig, als Briefträgerin,
sie hat eine Schneiderlehre absolviert und arbeitete als Mode-Designerin.
Die 51-Jährige findet ihre Motive in der Natur oder im Haus. Auch wenn es großformatig hergeht - in der Kunst liebt Tine Pockels das Detail. Je näher sie den Gegenständen in ihren Bildern „zu Leibe rückt", umso mehr scheinen sie von ihrer Bedeutung zu verlieren und stellen sich rein als Form und Farbe zur Verfügung.
Ein Salatblatt ist kein Salatblatt mehr, sondern eine Farbsinfonie in Grün mit den Strukturen des Blattes. Ihre Arbeiten stellte sie vielerorts aus, unter anderem in der Doku Blumenthal und bei der Nord Art. Zurzeit hat sie eine Art Dauerbilderschau im Ärztehaus des Diako in Gröpelingen, Bereich Strahlentherapie. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.tine-pockels.de.
Erneut bei der Kunstprovinz vertreten ist auch Markus Vesper (34). Der Sottrumer gestaltet eigentlich schwerpunktmäßig Plattencover für „Heavy-Metal"-Bands und hat bereits für Gruppen aus den USA gearbeitet. Auf der Sottruminale zeigt Vesper allerdings auch ganz andere künstlerische Seiten. Seine oft surrealistisch gestalteten Bilder in Acryltechnik sind auf jeden Fall sehenswert.
Wie immer ist künstlerische Vielfalt Trumpf in der Ausstellung der Kulturinitiative. Von der darstellenden Kunst mit Bildhauerei und Malerei bis hin zur Videoinstallation reicht das Angebot. Ein Vorabtreffen für die beteiligten Künstler gibt es am 3. März, 20 Uhr, im Heimathaus.
